Die Verwaltung und Instandhaltung von Assets ist für jedes Unternehmen in der Fertigungsindustrie von entscheidender Bedeutung. Das war natürlich schon immer so, aber in den letzten Jahren ist dies für viele Unternehmen noch deutlicher geworden. Äußere Einflüsse – wie steigende Energiepreise und die Corona-Krise – erhöhen den Druck, bei gleichbleibender Qualität schneller, günstiger und nachhaltiger zu produzieren. Daher ist es umso wichtiger, dass die Leistungsfähigkeit der Assets gewährleistet und das Risiko von Betriebsstörungen reduziert wird. Im Idealfall wissen Sie bereits im Voraus welche Assets gewartet werden und welche Teile ersetzt werden müssen. Oder noch besser: Ihre Assets geben selbst automatisch ein Signal, wenn sie gewartet werden müssen, und Sie wissen dann genau , welche Teile ausgetauscht werden müssen.

Die größte Herausforderung für viele Unternehmen besteht dabei darin, Informationen aus verschiedenen Systemen und Maschinen zusammenzuführen. Die an der Verwaltung und Instandhaltung von Assets beteiligten Abteilungen arbeiten oft noch unabhängig voneinander. Jeder mit seinen eigenen Systemen und Daten. Infolgedessen kostet es viel Zeit und Energie, Störungen zu vermeiden oder zu beheben. Das verlangsamt den Prozess und hindert Sie daran, bei eventuellen Störungen schnell eingreifen zu können. Gerade durch die Bündelung von Daten aus verschiedenen Abteilungen lässt sich der größte Nutzen erzielen.

Wie aber lässt sich das auf intelligente Weise umsetzen? Mit dem Smart Asset Management. Damit erhalten Sie einen Gesamtüberblick über Ihre Assets und deren Leistung, mit dem Ziel, die Lebensdauer der Assets zu verlängern, die Wartungskosten zu senken und die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen zu verbessern. In diesem Blogbeitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie nach und nach mehr Einblick in die zu verwaltenden und zu wartenden Assets gewinnen können.

1. Unternehmensdaten zentralisieren und strukturieren

Der erste Schritt besteht darin, sich einen Überblick zu verschaffen, welche Assets sich wo befinden und wie ihr aktueller Zustand ist. Auf diese Weise können Sie schneller bestimmen, was genau gewartet oder repariert werden muss. Hierzu werden alle relevanten Informationen aus verschiedenen Systemen an einer zentralen Stelle erfasst. So lassen sich detaillierte Informationen über Geräte, Standorte, Marken, Typen, Seriennummern, Relationen zu anderen Geräten und die Wartungshistorie verwalten und haben Sie immer einen guten Überblick über alle Assets in Ihrem Unternehmen. Gleichzeitig erhalten Sie einen besseren Einblick in die Leistungsfähigkeit und Wartungshistorie von Maschinen und Geräten. Ihnen stehen auf einen Blick alle aktuellen Informationen zur Verfügung, um bei Störungen und geplanten Wartungsarbeiten den zuständigen Mechaniker mit den richtigen Teilen zu schicken.

2. Verhalten und Leistung von Assets dokumentieren

Die in Ihren Produktionslinien eingesetzten Maschinen- und Geräteteile enthalten eine Menge wertvoller Informationen. Die dabei verwendeten Codes und Daten sind in erster Linie für die Überwachung aller Komponenten bestimmt. Ein Beispiel für Maschinendaten sind die Fehlercodes auf dem Display (HMI) einer Maschine. In vielen Fällen ist es möglich, auf diese Codes und andere Arten von Daten zuzugreifen und sie zu sammeln. Nicht um Assets zu überwachen, sondern um sich einen Überblick über das Verhalten und die Leistung von Geräten und einzelnen Komponenten zu verschaffen. In einem Logbuch protokollieren Sie die Störungsmeldungen pro Asset. Nach einer gewissen Zeit wird zum Beispiel deutlich, bei welchen Maschinen häufig Fehlermeldungen auftreten, und können Sie die Ursachen ermitteln. Und Assets, die wenig oder gar keine Daten verbrauchen, können mit Sensoren zur Messung von Temperatur, Stromverbrauch, Vibration und anderen Werten ausgestattet werden.

3. Ganzheitliches Arbeiten und Überwindung der Arbeit in Datensilos

Mangelnde Kommunikation zwischen Betrieb, Instandhaltung und Planung ist ein bekanntes Problem, wenn es um Störungen geht. Wenn Servicetechniker nicht wissen, wo sich die Produktionslinien und Assets befinden, sind sie auf die Fehlerbeschreibung des Bedieners angewiesen. Inwieweit kann man sich aber darauf verlassen, dass ein Maschinenbediener eine Störung beschreibt, so dass ein Mechaniker sofort weiß, was er tun muss? Das kann problematisch sein. Vor allem, wenn es in einer Fabrik Dutzende oder Hunderte von Assets gibt. Woher wissen Sie, ob sie das richtige Gerät beschreiben?

Hierzu müssen allem deutliche Absprachen über die Meldung von Störungen und die Kommunikation über Assets gemacht werden. Sie wollen den Prozess so einrichten, dass Ihre Mitarbeiter die korrekte (Fehler-)Beschreibung und/oder Fehlermeldung einfach weiterleiten können. Dann müssen Sie die Assets mit einer eindeutigen Nummer (ID) versehen. Dadurch müssen die Betreiber nicht mehr beschreiben, welche Assets gewartet werden müssen, sondern nur noch die ID-Nummer angeben. Sie können auch die Meldung von Störungen kategorisieren und entsprechende Vereinbarungen treffen. Auf diese Weise erhält die Wartungsabteilung einen besseren Überblick über die Vorgänge und kann schneller handeln. Denken Sie an Kategorien wie:

  • Kompletter Stillstand oder reduzierte Leistung
  • Konstante Störung oder nicht konstante Störung
  • Neue Störung oder frühere identische Störung

4. Assets melden Störungen selbst

Der nächste Schritt besteht darin, auf das Prinzip der Just-in-Time-Wartung hinzuarbeiten: Sie bestimmen genau den richtigen Zeitpunkt der Wartung. Also nicht zu früh, vor allem aber nicht zu spät. Der große Vorteil besteht darin, dass ungeplanter Stillstand erheblich reduziert werden kann und es sich um einen nachhaltigen Ansatz handelt, da keine Teile ersetzt werden müssen. Ein erster sinnvoller Schritt ist, dass die Assets selbst Verschleiß oder Abweichungen erkennen und bei Überschreitung bestimmter Werte sofort eine Meldung senden. Zum Beispiel in Form einer E-Mail, SMS oder einer Benachrichtigung in einer App. Das hat den Vorteil, dass Sie genau wissen, um welches Asset es sich handelt und welche Teile möglicherweise betroffen sind.

5. Optimierung von automatisierten Prozessen (z. B. Arbeitsaufträge)

Das Melden von Störungen ist nur ein Teil, den Sie als Unternehmen automatisieren können. Viele manuelle und zeitaufwändige Vorgänge bei der Verwaltung und Instandhaltung von Assets werden immer noch mit separaten Tools und Tabellenkalkulationen durchgeführt. So läuft man beispielsweise Gefahr, dass die falschen Informationen mit einem Auftrag verknüpft werden, weshalb der Instandhaltungsabteilung nicht die richtigen Teile für eine frühzeitige Wartung zur Verfügung stehen. Dies lässt sich vermeiden, indem Sie zum Beispiel automatische Arbeitsaufträge auf der Basis von Asset-Meldungen erstellen (siehe Punkt 4). Die Meldungen werden in ein Planungstool importiert und enthalten Informationen über den Standort, die Asset-Art und die Art der erforderlichen Wartung. Anhand dieser Informationen wird ein Arbeitsauftrag erstellt der einem verfügbaren Mechaniker zugewiesen wird. Es ist auch möglich, automatische Ersatzteile zu bestellen und/oder für einen Monteur bereitzuhalten.

6. Verhaltensmuster Ihrer Assets erkennen

Die fünf oben beschriebenen Schritte bilden also die Grundlage für eine intelligentere Instandhaltung Ihrer Assets. Sie sind aber auch eine wertvolle Informationsquelle, die Ihnen hilft, die Leistung Ihrer Assets besser zu verstehen und zu erkennen, wann Störungen häufig auftreten. Dies kann auf die Temperatur, Vibrationen oder die Belastung bestimmter Komponenten zurückzuführen sein. Aber auch auf äußere Faktoren wie der Luftfeuchtigkeit in einer Fabrik. Durch das Sammeln von Daten können Sie anfangen, bestimmte Muster im Hinblick auf das Verhalten von Assets zu erkennen. Je mehr Informationen Sie über Ihre Produktionslinien, Ressourcen, Bestände, Wartung, Umweltfaktoren und andere Informationen haben, desto schneller und genauer können Sie diese Muster erkennen. Intelligente Technologie ermöglicht es Ihnen, das Verhalten von Assets auf der Grundlage dieser Informationen vorherzusagen. Also auch, wenn Störungen auftreten oder wenn der Verschleiß der Assets größer ist als erwartet. Auf diese Weise können Sie viel genauer bestimmen, wann Sie Wartungsarbeiten durchführen müssen, um den Stillstand und den Ausfall von Assets zu minimieren.

Weit mehr als intelligente Wartung

Indem Sie Daten aus Ihren Systemen, Assets und anderen Informationsquellen zusammenführen, erhalten die bereits vorhandenen historischen Informationen mehr (tatsächlichen) Kontext. Das bedeutet, dass Sie Ihre Assets nicht mehr aufgrund von Interpretationen oder gefühlsmäßig pflegen, sondern aufgrund von Fakten und Zahlen. Sie werden überrascht sein, welchen Einfluss das haben kann. Und wenn Sie besser verstehen, wie Ihre Assets funktionieren und von welchen Faktoren sie beeinflusst werden, können Sie z. B. Ihre Abläufe besser anpassen, Ihre Verfahren verbessern und die Qualität Ihrer Produktion steigern. Schritt für Schritt können Sie mit Hilfe von Daten immer mehr Prozesse in der Fabrik optimieren. Das sind die Möglichkeiten, wie weit Sie gehen, bestimmen Sie selbst!

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